Rastplatz (c) M. Manigatterer in: Pfarrbriefservice.de

Impuls zum Sonntag

Rastplatz
Datum:
Sa. 13. Apr. 2024
Von:
Harald Brouwers, Pastoralreferent

"Zum Sonntag" stellt das aktuelle Tagesevangelium mit einem zum Nachdenken anregenden Text vor. 

Sonntag, 14.4.2024 - 3. Sonntag der Osterzeit

 

Evangelium Joh 24, 35–48

Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren,
35erzählten den Elf und die mit ihnen versammelt waren,
was sie unterwegs erlebt
und wie sie Jesus erkannt hatten,
als er das Brot brach.
36Während sie noch darüber redeten,
trat er selbst in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
37Sie erschraken und hatten große Angst,
denn sie meinten, einen Geist zu sehen.
38Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt?
Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen?
39Seht meine Hände und meine Füße an:
Ich bin es selbst.
Fasst mich doch an
und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen,
wie ihr es bei mir seht.
40Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.
41Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten
und sich verwunderten,
sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?
42Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch;
43er nahm es und aß es vor ihren Augen.
44Dann sagte er zu ihnen:
Das sind meine Worte,
die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war:
Alles muss in Erfüllung gehen,
was im Gesetz des Mose,
bei den Propheten und in den Psalmen
über mich geschrieben steht.
45Darauf öffnete er ihren Sinn
für das Verständnis der Schriften.
46Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben:
Der Christus wird leiden
und am dritten Tag von den Toten auferstehen
47und in seinem Namen
wird man allen Völkern Umkehr verkünden,
damit ihre Sünden vergeben werden.
48Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.

(aus: https://www.erzabtei-beuron.de/schott

 

Ist Ostern vorbei?

Ist die Osterbotschaft: „Er ist auferstanden“ eine Nachricht von gestern und unser Halleluja-Ruf nur ein Zitat aus vergangenen Glaubenswelten, nur blasser Nachgesang? Haben wir je die Wahrheit eingeholt, dass seit dem Ostermorgen die Welt nicht mehr so ist wie vorher? Wir tasten und suchen und fragen und wollen es begreifen! Ostern ist für viele zu wenig handfest, das Geheimnis ist ungreifbar, unbegreifbar, bietet so wenige Anknüpfungspunkte fürs „Praktische“. Als Priester, der ich im Jahr 50 oder 80 Menschen beerdige, muss ich sagen: Dem Tod bin ich so oft begegnet; dem Auferstandenen noch nie. Darum haben es Ostern und der Auferstehungsglaube so schwer. Wir begreifen es kaum, wie die Emmausjünger und die Jünger im Obergemach sind wir ratlos, sprachlos. Der seltsame Osterwunsch „Schöne Ostern gehabt zu haben …!“ nervt mich alle Jahre wieder. Denn nicht die abstrakte „Sache“ Jesu, sondern Ostern geht weiter. ER will sich in der Kirche fortsetzen. Die Auferstehungserwartung soll mein ganzes Leben prägen, 50 Tage und weit darüber hinaus …

Kurt Josef Wecker

(aus: Botschaft heute, Aachen 2024)