Rastplatz (Martin Manigatterer, pfarrbriefservice.de) (c) M. Manigatterer in: Pfarrbriefservice.de

Impuls zum Sonntag

Rastplatz (Martin Manigatterer, pfarrbriefservice.de)
Datum:
Sa. 16. Nov. 2024
Von:
Harald Brouwers, Pastoralreferent

"Zum Sonntag" stellt das aktuelle Tagesevangelium mit einem zum Nachdenken anregenden Text vor. 

Sonntag, 17.11.2024 - 33. Sonntag im Jahreskreis - B

 

Evangelium Mk 13, 24-32

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24In jenen Tagen, nach jener Drangsal,
wird die Sonne verfinstert werden
und der Mond wird nicht mehr scheinen;
25die Sterne werden vom Himmel fallen
und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
26Dann wird man den Menschensohn
in Wolken kommen sehen,
mit großer Kraft und Herrlichkeit.
27Und er wird die Engel aussenden
und die von ihm Auserwählten
aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,
vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
28Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum!
Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben,
erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
29So erkennt auch ihr,
wenn ihr das geschehen seht,
dass er nahe vor der Tür ist.
30Amen, ich sage euch:
Diese Generation wird nicht vergehen,
bis das alles geschieht.
31Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.
32Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand,
auch nicht die Engel im Himmel,
nicht einmal der Sohn,
sondern nur der Vater.

(aus: https://www.erzabtei-beuron.de/schott

 

Nicht vergehen

Was bleibt uns, wenn wir erkennen müssen, dass alles vergänglich ist, dass alles eines Tages in das Nichts zurückfallen muss, aus dem es Gottes Schöpferwort herausgerufen hat: Resignation? Die gespielte Gleichgültigkeit des Stoikers? Verdrängte Angst? Offene Verzweiflung?
Das Evangelium bietet uns etwas anderes an. Es verweist uns auf den Menschensohn und Gottessohn, der als Einziger nicht dem Gesetz der Vergänglichkeit unterworfen ist, weil er durch sein Sterben und Auferstehn den Tod überwunden hat. Es verweist uns auf den, dessen Worte im Gegensatz zu Himmel und Erde „nicht vergehen“. Es sagt, dass man ihn am Ende der Tage „auf den Wolken kommen sehen wird“.
Was dann vor aller Welt offenbar wird, ist uns im Glauben jetzt schon zugänglich: Jesus ist für uns nicht nur der Kommende, sondern auch der Gegenwärtige, der bei seiner Kirche bleibt bis ans Ende der Zeit. Mögen alle Fundamente unseres Lebens erschüttert werden, mögen die Sterne vom Himmel fallen: wenn wir uns im Glauben an Jesus klammern, wenn wir ihn beim Wort nehmen und unsere Existenz auf dieses Wort gründen, dann sind wir jetzt schon vom Tod ins Leben, von der Vergänglichkeit in die Unvergänglichkeit hinübergegangen.

Siegfried Grän OFM

(aus: Botschaft heute, Aachen 2024)