Rastplatz (Martin Manigatterer, pfarrbriefservice.de) (c) M. Manigatterer in: Pfarrbriefservice.de

Impuls zum Sonntag

Rastplatz (Martin Manigatterer, pfarrbriefservice.de)
Datum:
Sa. 22. Nov. 2025
Von:
Harald Brouwers, Pastoralreferent

"Zum Sonntag" stellt das aktuelle Tagesevangelium mit einem zum Nachdenken anregenden Text vor. 

Sonntag, 23.11.2025 - Christkönihsfest - C

 

Evangelium Lk 23, 35b-43

In jener Zeit
35bverlachten die führenden Männer des Volkes Jesus
und sagten: Andere hat er gerettet,
nun soll er sich selbst retten,
wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte.
36Auch die Soldaten verspotteten ihn;
sie traten vor ihn hin,
reichten ihm Essig
37und sagten:
Wenn du der König der Juden bist,
dann rette dich selbst!
38Über ihm war eine Aufschrift angebracht:
Das ist der König der Juden.
39Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn:
Bist du denn nicht der Christus?
Dann rette dich selbst und auch uns!
40Der andere aber wies ihn zurecht
und sagte:
Nicht einmal du fürchtest Gott?
Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.
41Uns geschieht recht,
wir erhalten den Lohn für unsere Taten;
dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
42Dann sagte er: Jesus,
denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!
43Jesus antwortete ihm:
Amen, ich sage dir:
Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

(aus: https://www.erzabtei-beuron.de/schott

 

Der erste Heilige – ein Verbrecher

Zur Zeit Jesu und zur Zeit des Neuen Testaments gab es keine Heiligsprechungsverfahren. Und doch kann man den Satz Jesu an den reuigen Schächer – „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“ – genau so verstehen: als eine Heiligsprechung, als eine Aufnahme in den Himmel. Und der erste, der so von Jesus „heiliggesprochen“ wird, ist ausgerechnet ein Verbrecher – freilich einer, der seine Taten bereut hat. Das sollte uns zu denken geben, wenn wir uns zu sehr über Menschen erheben, die etwas verbrochen haben, die gescheitert sind, die Schuld auf sich geladen haben.

Rüdiger Hagens

(aus: Botschaft heute, Aachen 2019)