"Zum Sonntag" stellt das aktuelle Tagesevangelium mit einem zum Nachdenken anregenden Text vor.
Sonntag, 29.6.2025 - Hl. Petrus und hl.Paulus, Hochfest
In jener Zeit
1offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal,
am See von Tibérias,
und er offenbarte sich in folgender Weise.
15Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus:
Simon, Sohn des Johannes,
liebst du mich mehr als diese?
Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Lämmer!
16Zum zweiten Mal fragte er ihn:
Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?
Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Schafe!
17Zum dritten Mal fragte er ihn:
Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?
Da wurde Petrus traurig,
weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich?
Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles;
du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Schafe!
18Amen, amen, ich sage dir:
Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet
und gingst, wohin du wolltest.
Wenn du aber alt geworden bist,
wirst du deine Hände ausstrecken
und ein anderer wird dich gürten
und dich führen, wohin du nicht willst.
19Das sagte Jesus,
um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde.
Nach diesen Worten sagte er zu ihm:
Folge mir nach!
(aus: https://www.erzabtei-beuron.de/schott
Und wer war Petrus?
Jesus sagte zu ihm: Du bist Kephas. Das ist Aramäisch und heißt: der Fels, in der griechischen Übersetzung: Petros. Kephas bedeutet Fels, Felsbrocken, also auch solches Felsgestein, das auf dem Acker liegt und das die Bauern sammeln und am Rande aufhäufen müssen, um einigermaßen pflügen, säen und ernten zu können. Der Name meint also einen harten, störenden Steinbrocken, vielleicht könnten wir sogar sagen: einen Betonkopf.
Und als solcher hat sich dieser Mann ja auch erwiesen. Er hat Jesus Vorschriften zu machen versucht, und dieser musste ihn schroff anfahren: Weiche, Satan!
Er war wohl wirklich ein harter Brocken! Er hat sich natürlich auch mit Paulus gestritten, war in der Frage, wie Heidenchristen zu leben hätten, ganz anderer Meinung als dieser, sodass Paulus ihm „ins Angesicht widerstehen“ musste. Aber nachdem Jesus Klartext mit ihm geredet hatte, wurde aus dem Felsbrocken ein Felsmassiv und damit ein Felsen-Fundament, auf dem die Kirche errichtet werden konnte: Du bist der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.
Georg Galke
(aus: Botschaft heute, Aachen 2021)